Maderwiese

als essbarer Waldrand neu belebt

Zur Fläche

Die Maderwiese, benannt nach unseren Verpächtern, liegt süd-westlich oberhalb von Happurg am Hang des Deckersbergs, kurz bevor der Wald beginnt. Von hier aus können Besucher*innen einen wunderschönen Blick über den Stausee genießen. Die Fläche liegt unmittelbar am Waldrand mit einer Nordostausrichtung  und ist daher außer am Vormittag eher schattig und kühl.
Vor einigen Jahren blühte hier eine lebendige Kirschbaumwiese, die auch beerntet wurden.
Mittlerweile sind einige der alten Kirschbäume abgestorben und bieten nun als Totholzbäume wertvollen Lebensraum. Hinter den alten Kirschbäumen stehen noch vier junge tragende Walnussbäume.
Unter und zwischen diesem vorhandenen Bestand wachsen nun seit 2021 drei weitere Walnuss-Sorten, vier Haselnusssträucher, Mini-Kiwis, verschiedene Haselnuss-Sorten, Kornelkirschen und Felsenbirnen heran.

Unser Anliegen

Auf der Maderwiese probieren wir aus, wie nach dem Waldgarten-Prinzip ein essbarer Waldrand aussehen könnte, der sowohl Nahrung spendet als auch wertvollen Lebensraum bietet und den wir möglichst extensiv bewirtschaften können. Den Standort besuchen wir nur wenige Male im Jahr. Wir wollen hier Wissen sammeln, welche Kombinationen von Pflanzen auf diesem Standort gedeihen können.

Waldränder weisen eine besondere Struktur auf: In einem stockwerkartigen Aufbau von niedrigen Pflanzen über mittelhohe Gehölze hin zu den großen Walnussbäumen werden Raum und Sonnenlicht optimal genutzt sowie die mit der Atmosphäre interagierende Oberfläche so groß wie möglich gestaltet. Daher bieten Waldränder einen sehr vielfältigen und lebendigen Lebensraum mit einer hohen Biodiversität.

Diese Vielfalt greifen wir mit der Gestaltung der Maderwiese auf. Zwischen die vorhandenen Nuss-  und Kirschbäume pflanzten wir drei weitere Walnüsse. Davor in einer Reihe  Hasel, Felsenbirne, Kornelkirsche mit jeweils einer Lücke südöstlich einer jeden jungen Walnuss. Damit soll auch wenn Sträucher höher gewachsen sind, noch genug Licht an die jungen Walnussbäume gelangen. An einem abgestorbenen Kirschbaumskelett ranken Mini-Kiwi hoch.
Als Fruchtkulturen wählten wir solche, die nicht täglich beerntet werden müssen um eine extensive Bewirtschaftung zu ermöglichen. Weiteres Kriterium für die Anordnung der Pflanzen war die einfache Mähbarkeit der Fläche. Den Pflanzarbeiten gingen also viele ausgetüftelte Denk- und Planungsprozesse voraus :-).

 

Aktivitäten / Pflanzungen / Entwicklungen


Um unsere Planung umzusetzen, fällten wir nach Rücksprache mit dem Förster einige Bäume, die aus dem angrenzenden Wald in die Fläche hineinragten. Das anfallende Astmaterial türmten wir am unteren Teil des Hangstreifen an einigen alten Kirschbäumen  zu Haufen auf, die Schutz und Rückzugmöglichkeiten für Tiere bieten. Auch die abgestorbenen Kirschbäume schnitten wir soweit zurück, so dass alte morsche Äste die neuen Pflanzungen nicht beschädigen würden.

Gegen Beschädigungen von Waldbewohnern, denen die neuen Pflanzen schon schmecken würden, bevor sie für überhaupt in Ertrag gehen,  zäunten wir die einzelnen neuen Pflanzungen sowie die Walnusssämlinge ein. Bei der Nuss- und Beerenernte sind die Waldbewohner dann herzlich zum Mitessen eingeladen. Genauso wie Gemeindemitglieder und Besucherinnen 🙂

Um ein optimales Wachstum unseres Waldgarten zu ermöglichen, bedarf es regelmäßiger Pflegemaßnahmen: Mit dem Balkenmäher und der Sense mähen wir zweimal im Jahr die Fläche, die Baumscheiben müssen gehackt und kaputte Verbissschutze  ausgebessert werden. Gegossen haben wir in den letzten trockenen Sommern nicht. Dafür ist die Nordostausrichtung ein großer Vorteil. So kann sich mit einem möglichst minimalen Einsatz der Hangstreifen zu unserem essbaren Waldrand entwickeln.