Nüsseprojekt beim Symposium „Lokale Ökonomie und Commons“

 Wie lassen sich die Ansätze der lokalen Ökonomie und des Commoning verbinden, um in Kommunen und Regionen den notwendigen sozial-ökologischen Wandel hin zu einem lebensdienlichen Sein von uns Menschen auf diesem Planeten herbeizuführen? Diese spannende Frage bewegten wir 70 Teilnehmenden des Symposiums „Lokale Ökonomie und Commons“ Anfang Mai in Darmstadt. Mittendrin und mit dabei war auch das Nüsseprojekt, das ich (Judit) in einer 90minütigen Session vorstellte und dann zu einer gemeinsamen Ideenschmiede einlud.

Lokale Ökonomie zielt auf eine größere wirtschaftliche Unabhängigkeit von globalen und nationalen Einflüssen und somit eine stärkere Resilienz. Sie zielt auf lokale Wirtschaftskreisläufe und kooperative Unternehmen und Verbünde. Als Commoning werden selbstorganisierte Prozesse des bedürfnisorientierten Produzierens, Pflegens, Nutzens und Gebrauchens bezeichnet. Zentrale Felder sind dabei das soziale Miteinander, die Selbstorganisation durch Gleichrangige und das Ziel eines sorgenden und selbstbestimmten Wirtschaftens.
In der Ideenschmiede zum Nüsseprojekt widmeten wir uns in Kleingruppen dieser Frage: Wie können wir die Beerntung und Nussverarbeitung bestehender Bäume und die Pflege neuer Nusspflanzungen als zukunftsorientierten Aufbau von Fülle zusammendenken und zu einer langfristig lebensfähigen Wirtschaftspraxis zusammenführen?
Diese konkrete Frage berührte auch die allgemeinere Ebene, nämlich welche Commoning Erfahrungen es gibt, um mit Arbeit im Jetzt lebensdienliche Ressourcen für die Zukunft aufzubauen – also regenerativ zu wirken.
Ein Fazit: mit verschiedenen Andockmöglichkeiten ans Projekt – die „Vielfalt des Investitionswillens“ einladen – seien es Zeit, Geld oder Wertschätzung und Verbreitung der Idee. Daran wollen wir weiterarbeiten.
Es gab großes Interesse an unserem Projekt, als eins der wenigen, das ganz konkret schon Erfahrung sammelt mit Commoning und anderen Formen des Wirtschaftens – wie es unsere gemeinschaftliche Nussverarbeitung und die drei Preise, zu denen wir unser Nussmus vertreiben, zeigen.  Ich führte viele spannende Gespräche. Vor allem die Verbindung zu den Beteiligten im CSX-Netzwerk erscheint mir wertvoll. CSX steht für „Community supported everything“ – also das Anliegen, gemeinschaftsgetragenes Wirtschaften, dass aus den Solawis bekannt ist, auf weitere Wirtschaftsbereiche zu übertragen. Ich bin gespannt, was aus diesem Symposium und den dort geknüpften Kontakten noch erwachsen wird.
Vorstellen der Kleingruppenergebnisse aus dem Abschlussplenum der Tagung
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